Karl Schmidt-Wolfratshausen
Von Oberbayern in die Oberpfalz
Karl Schmidt wurde 10. Januar 1891 in Wolfratshausen geboren. Die Schulzeit verbrachte er im Kloster Schäftlarn und am Ludwigsgymnasium in München. Schon damals tat er sich mit seinem grafischen Talent hervor. Mit einer grossen Anzahl von s/w-Linolschnitten porträtierte er seine Lehrer. Seine Ausbildung setzte Schmidt als Architekturstudent in Nürnberg fort. Nachfolgend schrieb er sich an der Münchner Kunstgewerbeschule bei Richard Riemerschmid ein. Diese Jahre brachten ihm die Idee des Gesamtkunstwerkes nahe und beeinflussten ihn später hinsichtlich der Einrichtung seines Wohnhauses.
Vergebliche Bemühungen, in München ein Atelier zu finden, führten ihn mit seiner Frau Martha und seinem dreijährigen Sohn Joachim 1923 in die Heimat seines Schwiegervaters Karl Söldner nach Nabburg. Neben der Tätigkeit als Bauschätzer für die Bayerische Brandversicherungsanstalt schuf Schmidt sein künstlerisches Werk von immensem Umfang. Malerei, Skulptur, Grafik, Druckgrafik, Kunstgewerbe und Baukunst, nichts bleibt von seinem Schaffensdrang unberührt. Karikatur und Groteske, unerschöpfliche Phantasie und ein schwärmerischer Hang zur Natur kennzeichnen in besonderer Weise die Person und das Lebenswerk des Künstlers.
Verschiedene Teilnahmen an Ausstellungen, u.a. im Münchner Glaspalast in den 20er Jahren zeigten seine Linolschnitte, Radierungen und Lithographien. Studienreisen nach Südeuropa in den 50er und 60er Jahren vervollkommnen sein Repertoire. Zuhause in seinem Atelier setzte er um, was er während seiner Reisen in Zeichnungen und Fotografien festgehalten hat. Zwei Jahre vor seinem Tod wird Schmidt das Ehrenbürgerrecht der Stadt Nabburg verliehen. Am 14. März 1971 stirbt er im Alter von 80 Jahren. Im ihrem Testament setzen die Eheleute Schmidt die Stadt Nabburg als Alleinerbin des künstlerischen Nachlasses und ihres häuslichen Inventars ein.