Museen Nabburg

Kunst, Kulturgeschichte und Naturkunde

Hl. Florian

Hl. Florian © Christa Haubelt-Schlosser 2020

Herkunft und Beschreibung

Stadtpfarrkirche St. Johannes d.T., Nabburg, vom ehemaligen linken neugotischen Seitenaltar (um 1870) zusammen mit dem hl. Sebastian links und der gotischen Mondsichelmadonna im Zentrum, die aktuell als einzige Figur verblieben ist.

Der jugendliche hl. Florian hält in der Rechten ein kleines brennenden Haus, in der Linken eine Standarte. Die zugehörige Fahne ist zusammengefaltet. Bekleidet ist er mit einer Tunika, darüber einer Lorica (Panzer) und Cingulum (Gürtel) sowie einem bodenlangen Militärmantel. Die Füße stecken in vorne offenen, halbhohen Caligae (Stiefeln). Auf dem Kopf trägt er ein Cassis (Helm) mit Wangenklappen und einem Kamm aus Pferdehaar. Florian steht auf einer eckigen Plinthe, das rechte Bein ist im Knie gebeugt, das linke durchgestreckt. Sein Blick geht in die Ferne. Am Hinterkopf ist der Heiligenschein als schmaler, vergoldeter Ring befestigt.

Tradition

Der hl. Florian soll in seiner Jugend ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben, aber erst im 15. Jh. führt dieser Legendenteil zum ständigen Attribut eines Wasserkübels, mit dem er das Gebäude löscht. Hinzu kommt die ritterliche Rüstung der Zeit mit Banner, Schild und Lanze, meist auch den Mühlstein am Arm oder zu Füßen. In dieser Zeit wurde Florian zu einem der volkstümlichsten Heiligen des Alpengebietes. Man findet sein Standbild an zahlreichen spätgotischen Altären, oft dem hl. Georg gegenübergestellt. Albrecht Altdorfer widmete dem Heiligen 7 Tafeln (um 1520/30, heute in verschiedenen Museen, drei davon im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg) mit seinem Abschied von den Eltern (Florenz), der Gefangennahme, vor dem Statthalter, Stäupung (Körperstrafe am Pranger), Brückensturz (Siena), Bergung der Leiche und Wundertätige Quelle (Berlin).

Text: Stadtmuseum Zehentstadel/Christa Haubelt-Schlosser M.A.